Willi

Willi Wuschel-Wegrennschwein
(Januar 2003 – 8. Juni 2006)

Explodierter Schrubber, Schwarz-Braun, D.E.

Eine Bekannte von mir hielt einen einzelnen Schweinchenbock namens Wuschel. Auf meine Anregung hin entschloß sie sich, ihm einen Kumpel zu gönnen – der sich nach der Geburt eines Mädels als Weibchen herausstellte. Leider war die Besitzerin bei der Geburt nicht dabei, so dass die Mama sofort nachgedeckt wurde: eine ganz schöne Belastung für ein so junges Weibchen. Dieses Mal bekam die Mama drei Babys. Es fielen zwei Mädels und ein Böckchen. Papa Wuschel musste noch alleine sitzen, weil er inzwischen kastriert worden war. Willis Schwesterchen kamen zusammen in ein liebes Zuhause, und ich entschied mich dafür, Willi bei mir aufzunehmen.

Als ich ihn abholte, wusste ich noch gar nicht, wie er aussieht. Er stellte sich als Ebenbild seines Papas heraus, worüber ich ganz schön staunte. Willis Mama war nämlich sehr klein, hatte eine spitze Rattennase und kurzes, weißes Fell. Willi selbst wuchs nur mit seiner Mama und den beiden Schwesterchen auf. Ich denke, auch deshalb hat er sich zunächst nicht ganz so gut in die Bockgruppe eingefügt, sondern so nach und nach gewisse Herrschaftsansprüche angemeldet. Seine Sozialisierung begann eben erst relativ spät, weswegen Willi ein etwas schwieriger Kandidat war.

Willi ließ sich im Gehege nie anfassen – er bevorzugte es wegzulaufen. Er war unser Protestierer vom Dienst, sei es beim Herausnehmen oder beim Krallenschneiden. Trotzdem hatte Willi die schönste Tolle der Böckchen-WG und war ein sehr charmantes Tier mit viel Eigensinn. Der Süße war nie wirklich verfressen, aber wehe jemand machte sich bereits irgendwo am Futter zu schaffen so wie hier der Mille.

Willi wurde keine vier Jahre alt, starb jedoch so, wie man es sich für ein Schweinchen wünschen muss: Morgens noch bettelnd an der Scheibe, war Willi schon kalt, als ich ihn am frühen Abend fand. Er ging ohne jede Vorwarnung und ist zwischen seinen beiden Kumpels Murphy und Luigi eingeschlafen. Die beiden lagen auch noch dicht neben ihm, als ich ihn fand.